Der klassische Auspuff mit mehreren Dämpfern hat üblicherweise zunächst einen Absorptionsdämpfer und als ESD dann eine Kombination von mehreren Prinzipien:
- Absorptionsstrecken
- Filter (z.B. Helmholtz-Resonatoren)
- Reflexionsdämpfung durch Prallwände und Umlenkungen
Bissl Hintergundinfo (nur leider nichts richtig konkretes zur Überschlagsberechnung)
HIER
Die richtige Kombination zu finden, ist ohne genaue Berechnungsgrundlagen ein Ratespiel und die verfügbare Dokumentation im Netz ist leider recht spärlich.
Theo hat es ja schon geschrieben: Gegendruck ist eigentlich grundsätzlich schädlich, obwohl im Netz immer wieder der Hinweis zu finden ist, Saugmotoren brauchten Gegendruck.
Das stimmt so nicht, Gegendruck kostet immer Leistung.
Absorptionsdämpfer leise zu bekommen, ist schon deshalb schwer, weil sie mit dem durchgehenden Rohr auch ungehinderten Durchgang für Schallwellen haben ...
Reflexionsdämpfer wiederum entwickeln, je kleinvolumiger sie sind, einen immer höheren Gegendruck (weswegen sie lieber weiter hinten im Trakt angeordnet werden, damit nicht kurz hinter dem Auslaßventil Druckwellen zurück in den Zylinder entstehen können).
Die von Dir beschriebene Siebstrecke mit den ausgeformten Lochrändern wird durch intensive Turbulenzen sicher leiser, aber eben auch mit mehr Gegendruck behaftet sein.
Auch einzurechnen: Die Primär- (ggf. Sekundär-) und weiterführenden Rohre müssen im Durchmesser aufeinander und auf den anfallenden Gasdurchsatz und dessen Frequenzen abgestimmt sein. Machst Du die Primärrohre zu dünn, hast Du Gegendruck, machst Du sie im Durchmesser zu groß, verringert sich die Gasgeschwindigkeit zu sehr und der Zylinder wird zu langsam entleert ...
Interessant, aber noch schwieriger zu berechnen: Resonanzaufladung ...
Wenn man es schaffen sollte, eine Resonanzschwingung der Gassäule im Auspuff so auszubilden, daß die im Rohrtrakt hin- und hergehenden Gasstoßwellen im richtigen Moment am richtigen Zylinder Unterdruck zu erzeugen, hilft das, den Zylinder effektiv zu leeren und alles Restgas auszuspülen. Idealerweise drückt dann eine entgegengesetzt wirkende Stoßwelle in den Auspuff mitgezogenes Frischgas wieder in den Zylinder zurück ...
Solcherart optimierte Auspuffsysteme können (bei einer bestimmten (Resonanz-)Drehzahl) sogar Füllungsgrade über 1 erreichen !
Bezüglich der Stopfdichte der Standard-Auspuffwolle habe ich mal irgendwo eine Gramm/Liter-Angabe (irgend so etwas wie 200-300g/l) gefunden, die man möglichst erreichen solle, finde dsa aber gerade nicht wieder. Falls doch, poste ich es hier.
Zu dicht darf es nicht, da andernfalls die Stoßwelle nicht in dem Gewölle einströmen kann und demnach auch dort keine Bewegungsenergie abbaut ...