Haftung und Versicherung

Hier riecht es nach verbranntem Gummi und heißen Bremsen. Alles rund um den Einsatz auf der Strecke!
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ThomasE
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arrudolf hat geschrieben:Also, meine Vollkasko deckt Trackdays ab, aber keine Rennen, also fahre ich nächste Saison ein paar Trackdays, und dafür reicht mir der Bügel.
Beim SMRC habe ich ein besseres Gefühl als bei irgendwelchen Trackdays. Unfälle sind meistens das Ergebnis von einem Missverständnis. Beim Trackday sind die Leute unvorhersehbarer, als wenn die gleiche Mannschaft öfters zusammenfährt. Man lernt die Fahrstile der anderen kennen. Soviel zur Theorie, daß ein Rennen gefährlicher ist als ein Trackday.
Ein Rennen besteht bei mir aber auch nur aus Carsten und mir. Der Rest ist sowieso schneller oder langsamer. Das reduziert das Unfallrisiko enorm.


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arrudolf
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Das überrascht mich. Du meinst wirklich, Trackdays sind gefährlicher als Rennen? Gibt es dazu auch andere Meinungen? Ich bin selbst blutiger Anfänger, hoffentlich nicht wörtlich...


Gruß aus Hannover, Andreas Reinhold Rudolf
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Zahlenkombination
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Ach, ich glaube, Euch hat das Versicherungsthema einfach gelangweilt. Sorry. Nächstes mal frage ich was Technisches. Ob man Rennen mit Shorts und Badelatschen fahren kann, oder so. :mrgreen:


Viele Grüße

Andreas
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ThomasE
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Ich meine du kannst das nicht verallgemeinern. Risiko hängt für mich von der Erfahrung der Fahrer und der Fahrzeugzahl auf der Strecke ab. Beim SMRC sind es weniger Fahrzeuge und die Fahrer haben mehr Erfahrung. Ein Rennen wird für mich erst dann riskant, wenn man versucht auf Biegen und Brechen um Platzierungen zu kämpfen.
Egal ob Trackday oder Rennen - es ist und bleibt Rennstrecke. Man bewegt das Fahrzeug am Limit. Bei den SMRC Events sehe ich eine halbe Stunde lang Carsten abwechselnd vor und hinter mir. Wir haben dieses Jahr ein bischen geübt und wissen, daß wir uns gegenseitig viel Platz geben. Mag sein, daß ich meine Meinung ändere, sollten wir mal 5 statt 2 Autos in der 130PS Klasse sein.
Im Moment haben wir die Strecke für uns zu zweit.
Das fühlt sich sicherer an als jeder Trackday, bei dem die Teilnehmer weniger Übung haben, weil die Rennstrecke evtl. nur 1x im Jahr besucht wird.


b-ballmvp

ThomasE hat geschrieben:Ein Rennen besteht bei mir aber auch nur aus Carsten und mir. Der Rest ist sowieso schneller oder langsamer. Das reduziert das Unfallrisiko enorm.
:lol: :lol: :lol: made my day :mrgreen:

Ich schätze das Risiko bei Trackdays auch geringfügig höher ein als beim SMRC. Geringfügig heißt hier vernachlässigbar.
Bei Trackdays haste auch immer wieder ein paar Idioten dabei die ohne Rücksicht auf Verluste ihren Stiefel durchziehen. Ich glaube beim SMRC ist der Respekt untereinander, auch gerade gegenüber Anfängern, größer.


b-ballmvp

Zahlenkombination hat geschrieben:Ach, ich glaube, Euch hat das Versicherungsthema einfach gelangweilt.
nö, aber hinsichtlich Versicherung hast du ja alles schon gesagt und schön aufgelistet. Danke dafür. ;)


Apicius

Das alles sind häufig recht subjektive Einschätzungen die ausschließlich auf Gefühlen bassieren.

Was man brauchen würde währen entsprechende Unfallstatistiken, habe ich aber nicht gefunden.

Andererseits sind auch tödliche Unfälle oder Schwerstverletzungen auf Trackdays und Tourifahrten auf GP Strecken kaum dokumentiert, es ist also davon auszugehen das das in kaum wahrnehmbaren Größenordnungen geschiet, ganz im Gegensatz zu Haftpflichtschäden und Kaskoschäden hier gibt es doch einiges an Information auch wenn eine Wahrscheinlichkeitseinordnung anhand der Zahlen auch noch immer schwierig ist.

Anders sieht es bei Tourifahrten auf der Norschleife aus, hier ist die Unfallstatikis schlicht erschrekend und die Anzahl an tödlichen Unfällen weit jehnseits allen anderen Renn oder rennähnlichen Veransttaltungen unverhältnissmäsig hoch.
Das hat schlicht mit der extrem anspruchsvollen Streckenführeung bei gleichzeitig fehlenden Auslaufzohnen zu tun.

Bezüglich Versicherung ist also als erstes zu klären ob ich bei einer Veranstaltung in Haftung genommen werden kann, den bevor ich mir Gedanken um meine eigenen Schaden mache, sollte ich mir Gedanken um berechtigte Forderungen anderer machen, da diese bei weiten den Schaden den ich durch Verlust meines Fahrzeugs erleide übertreffen können.

Bin ich bei einer Veranstaltung wo ich keine Haftpflicht gegenüber andern Teilnehmern habe, so ist davon auszugehen das auch alle mein Kaskoversicherungen nicht greifen werden und Sonderversicherungen extrem hoch sind.

Dies gilt mitlerweile bei einer Vielzahl der Versicherungen auch dann, wenn Haftpflicht seitens der Versicherung geleistet werden muss, diesen kann sie rechtlich dann meist gar nicht ausschließen, selbst wenn das in den Veträgen stehen mag.
Hier greift das Pflichtversicherungsgesetz. Dies gilt aber nicht für die Kaskoversicherungen, die meisten schließen Kaskoschutz mitlerweile aus.
Es ist also vor Trackdays erst ein mal mit der Versicherung abzuklären welchen Schutz sie bereit ist zu leisten.

Auch ist abzuraten auf Trackdays zu fahren wenn die Versichrung (wahrscheinlich rechtswiedrig) sagt wir leisten keine Haftpflicht, da bei einem Haftplichtschaden der dann folgende Rechtstreit auf jeden Fall nervend währe.

Der Trend der meisten Versichrer geht in Richtung aus den Trackdays raus zu kommen.Sonderversicherungen sind meist so hoch das sie nicht lohnen.

Bei Unfall und Lebensversicherungen ist dringend im Vorfeld abzuklären welche Rissikosportarten ausgeschlossen sind bzw. mit Zusatzversicherungen abgedeckt werden müssen um das sie bei Schaden in Leistung gehen.

Meiner Meinung nach neben der Haftpflicht die wichtigete zu klärende Frage, wenn unfallbedingt Verdienstaufälle, Umbauten an Häusern Fahrzeugen und Familienversorgung zu gewährleisten sind.

Seinen Seven/Rennfahrzeug bei eigenverschuldetem Schaden abzusichern ist betimmt auch kein Fehler aber letztendlich keine existenzentscheidende Frage, der ist im schlimsten Fall Schrott und man hat kein Spielzeug mehr.

Bei Schadenansprüchen von Leuten die ich geschädigt habe oder schweren eigenen Verletzungen bzw. dem eigenen Todesfalll (sofern Familie) sieht das schon anders aus. Daher bin ich immer etwas erstaunt wie nah den meisten das eigene Hemd (Volkasko Fahrzeug, greift die ?) ist aber wie wenig Gedanke sich um Existenzfragen (Haftpflicht /Unfallversicherung) gemacht wird bei solchen Threads.


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Zahlenkombination
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Apicius hat geschrieben:Bin ich bei einer Veranstaltung wo ich keine Haftpflicht gegenüber andern Teilnehmern habe, so ist davon auszugehen das auch alle mein Kaskoversicherungen nicht greifen werden und Sonderversicherungen extrem hoch sind.
Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, gibt es nur eine Rennhaftpflichtversicherung am deutschen Markt. Diese begrenzt die Leistungen für alle Schadensereignisse auf 500.000 EUR je Ereignis, max. 150.000 EUR für die einzelne Person, 100.000 EUR für Sachschäden und 20.000 EUR für Vermögensschäden. Nach meiner Einschätzung liegt der potentielle Schaden (Verdienstausfall in Folge Invalidität oder Tod) bei einem Gutverdienender mit Familie viel, viel höher als das.

Jetzt könnte man argumentieren: Bei diversen Veranstaltungen unterschreiben die Teilnehmer einen Haftungsverzicht. Dieser Haftungsverzicht kann aber - soweit ich verstanden habe - nicht wirksam für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder Gesundheit erklärt werden, wenn der Schaden auf einer vorsätzlichen (schließen wir mal aus) oder fahrlässigen (kommt ganz sicher in Betracht) Pflichtverletzung beruht.

Es bestehen also in diesem Zusammenhang zwei der Höhe nach gravierende wirtschaftliche Risiken: Zum einen kann ich selbst für den Schaden eines anderen in Haftung genommen werden. Zum anderen kann ich selbst einen Schaden erleiden und der Schädiger ist nicht willens (entnervendes Gerichtsverfahren) oder in der Lage (Pech für mich), den Schaden zu ersetzen.

Deswegen finde ich ja - neben der o.g. Renn-Haftpflicht, die immerhin das Haftpflicht-Risiko der Höhe nach mindert - den Abschluss einer Renn-Unfallversicherung für Teilnehmer einer Renn-Veranstaltung wichtig. Die zahlt nämlich an den körperlich Geschädigten bzw. dessen Hinterbliebene unabhängig vom Verschulden und von der Leistungsfähigkeit anderer.

Unabhängig davon ist es natürlich und vollkommen unbestritten sinnvoll, die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls durch rücksichtsvolle und dem eigenen Können angepasste Fahrweise und - falls es dann doch passiert - die Folgen eines Unfalls durch maximale technische Vorkehrungen wie zum Beispiel Kleidung und Fahrzeugausrüstung zu begrenzen.


Viele Grüße

Andreas
Apicius

Das ist ja genau die Problematik die sogar Existensbedrohend sein kann.
Wenn du jemand in den Rollstuhl schickst kommen enorme Kosten auf dich zu wenn du Haftbar bist.

Bei einer reinen Rennveranstaltung greift der Haftungsverzicht, das heist wenn du nicht vorsätzlich handelst (den Kick ich von der Strecke so wie ich den sehe...Vorsatz, Straftat) gibt es auch kein Ansrüche gegen dich.

Bei Tourifahrten und Trackdays bezieht sich der Haftungsausluss aber häufig nur gegen den Veranstalter und die Teilnehmer sind unter ein ander Haftbar.
Auch muss ein Haftungsausschluss nicht zwangsläufig rechtlich unanfechtbar sein. Und da muss noch nicht mal der geschädigte der Kläger sein, sondern hier könnte auch die Krankenkasse des geschädigten derjenig sein der die rechtslage prüft und gegebennfalls auf Schadenersatz klagt.
Bei Tourifahrten greift die Haftpflicht. Auch bei Trackdays mit zugelasenen Fahrzeugen. Nur wollen mittlerweile viele Versicherer nicht nur den Kasko sondern die gasammte Versicherung aus diesen Veranstaltungen ausschließen.
Meines wissen rechtlich nicht haltbar da für Versicherte Fahrzeuge auf zulässigen Veranstaltungen die nicht der Erziehlung der Höchstgeschwindigkeit dienen Versicherungspflicht besteht (Haftpflicht) der sich die Versicherung nicht entziehen darf.

Interesannt dürfte auch die Frage sein wenn auf einem Freien Fahren auf der Rennstrecke ein nicht zugelasener Wagen mitfährt und mich verletzt....wie ist dann die Kostereglung ?
Auch hier denke ich würde die Krankenversichrung zu sehen wie sie wieder zu Ihrem Geld kommt.

Das dürfte auch der einzige Fall sein wo dies Rennhaftpflicht wirklich Sinn macht, denn solange die Haftpflicht bei zugelasenen fahrzeugen greift ist sie erheblich besser, dort wo ein rechtlich nicht angreifbahrer Haftungsausschluss besteht braucht auch sie nicht in Leistung zu treten.


Das verweigern einer rechtlich zuläsigen Haftpflicht wiederum könnte einen fiesen langwierigen Rechtstreit geben den man finziell erst mal stemmen muss. Von daher ist es immer gut bevor man auf Trackdays geht den Versicherungsschutz mit der Versicherung abzutimmen und gegebenfalls eine andere Versichrung wählen.

Selbst wenn man nur in eine Reifenstapel oder Leitplanken fährt ist man mit einer geregelten Haftpflicht recht entspannt bezüglich möglicher Reparaturkosten seitens des Streckenbetreibers.

Schwierig wird die Situation wenn anlässlich eines schweren Personenschadens Fahrzeuge beschlagnamt werden und sich z.B: Laptimer im Fahrzeug befinden, dann würde die Versicherung zwar den geschädigten auszahlen, aber die Kosten beim Versicherten möglicherweise einklagen, da er eben doch zur Erziehlung der Höchstgeschwindikeit an der Veranstaltung teil genommen hat.

Ich hab das immer mit meiner Versicherung im Vorfeld geklärt und nie Problem gehabt (incl. Vollkaskoschutz) bzw. fahre mit Fahrzeugen die nicht demetsprechen Versichert sind nicht auf der RS.
So ist der Porsche dei der OCC , die schließen sogar Fahrsicherheitstrainings (ADAC etc.) aus Ihrem Versicherungsschutz aus für deren Absolvierung es bei andern Versicherungen Pluspunkte gibt.


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filth
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Welche Versicherungen schließen Trackdays nicht aus?


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