Duratec verdrehende Riemenscheibe

Hier riecht es nach verbranntem Gummi und heißen Bremsen. Alles rund um den Einsatz auf der Strecke!
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hesch88
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Ich setze die Frage mal hierhin, da das im Normalbetrieb eines Duratecs wohl nie passieren wird:
Ich wurde soeben gefragt, ob meine Kurbelwelle eine Keilnut wegen der sich verdrehenden Riemenscheibe hätte
(der Motor wurde halt bei Callaghan Motorsports aufgebaut und Anfrage läuft noch).
Da ich noch nie von einer sich verdrehenden Riemenscheibe gehört habe, dachte ich erst, der will mich verar*****. :shock: :shock: :shock:
Aber was mich viel brennender interessiert: ist das so wichtig und vor allem was sind die Folgen? Gibt es sowas? Ist die Frage berechtigt?


*Edit:
Nicht Riemenscheibe - die Zahnräder für Ölpumpe und Steuerkette auf der Kurbelwelle sind wohl nur durch eine Reibscheibe und den Konus festgepresst. Angeblich würden sie sich bei hohen Drehzahlen lösen.


Grüße aus dem Saar-Lor-Lux!

Christian Hirschauer
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carsten_drechsler
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Cosworth, SBD und Arrow machen die KW, Riemenscheibe, Ölpumpenrad und Steuerkettenrad immer mit dem 3mm Keil.
Als Bsp. kannst Du das hier sehen:
https://www.sbdmotorsport.co.uk/ply-mv5 ... -36-1.html
Viele Motoren haben so einen Keil als zusätzliche Sicherung.
Zusätzlich hat ein Keil den Vorteil, dass man auch das Triggerrad idiotensicher montieren kann.
Bei den Serien Duratecs oder manchen Umbauten mit Ranger KW verzichten auch einige auf den Keil.
Die "Diamantscheibe" sollte natürlich IMMER erneuert werden und das richtige Drehmoment ist selbstverständlich.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich die ganze Geschichte lösen sollte und die KW "durchrutscht", ist der Motor natürlich hin.
Grund: Wenn sich die Steuerzeiten verstellen, gehen die Ventile eine innige Verbindung mit den Kolben ein. :mrgreen:


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hesch88
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Besten Dank, Cartsen.
Ja, beim Zahnrad für Steuerkette macht das wirklich Sinn. Vor allem wegen der Trägheit des mechanischen Systems.
MCM hat mir gerade mitgeteilt, dass bei meinem auch ein Keil drinne ist.
Jetzt kann ich besser schlafen.


Grüße aus dem Saar-Lor-Lux!

Christian Hirschauer
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carsten_drechsler
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Für den gesunden Schlaf ist das besser so. ;)
Wie gesagt, an den 2.4 Umbauten mit Rangerwelle funktioniert es auch zuverlässig ohne Keil, die drehen ca. 8200 U/min.
Ein Kollege hatten mal ein "Durchrutschen" an einem SV175 Unfallwagen.
Da war die Riemenscheibe beim Unfall angestanden und die KW ist leider durchgerutscht. :shock:

Grüße


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hesch88
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Erzähl doch bitte so spät keine solchen Schauermärchen!


Grüße aus dem Saar-Lor-Lux!

Christian Hirschauer
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WurzelbertAngenervt
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Ich kann aus Tagen meines KFZ Azubi-Alltages berichten, als diese Motoren neu auf dem Markt waren. Irgendwann verirrte sich dann auch so ein Fahrzeug zu uns, zwecks Erneuerung Zahnriemen. Der Geselle sollte dies erledigen.

Dem Alltag entsprechend wurde der Schlagschrauber zum Zerlegen angesetzt. Aggregateriemen runter, Motorhalter, blablabla. Kurbelwellenschraube (!), Zahnriemen entfernt. Beim Auflegen dann der große Schock: wieso lässt sich das Kurbelwellenrad drehen?? Da ist doch der Keil? Und dann die Erleuchtung... nein, da ist nur ein Konus. Mist. Steuerzeiten verstellt. Also telefoniert und dann tatsächlich das Werkzeug besorgen können. Ohne dieses keine Chance.

Naja, der Motor ist dann trotzdem ein paar Tage später gestorben. Das Drehmoment für das Kurbelwellenrad wurde nicht eingehalten. Dem Alltag entsprechend (das hatten wir schon mal in diesem Text :roll: ) wurde einfach der Schlagschrauber zum Festziehen der Kurbelwellenschraube benutzt. Hat leider nicht gereicht. Das Dingen muss bombenfest gezogen werden. Weiß nicht mehr wie die offiziellen Angaben da sind, aber es ist definitiv fester, als man es intuitiv anziehen würde.


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Horatio
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WurzelbertAngenervt hat geschrieben: 11 Feb 2022, 07:14 Weiß nicht mehr wie die offiziellen Angaben da sind, aber es ist definitiv fester, als man es intuitiv anziehen würde.
...100Nm und dann nochmals 90°...


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