Sylva Striker Querlenker / Rocker Arms

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MarcW
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Ich habe mir gestern beim Slalom leider einen kleinen Ausritt erlaubt. Zum Glück ist fast nichts kaputt aber es hat doch den vorderen Querlenker bzw. den Rocker Arm dazu erwischt.
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PXL_20240406_121916006 (1080p).jpg
Nun hätte ich zwei Möglichkeiten:
1. einfach reparieren. Da ist die Frage: wie komme ich an das Teil? Weiß jmd. ob das ein "original" Sylva Teil ist oder aus einem donor car stammt?
2. Auf Dreieckslenker umbauen. Habe schon mehrmals gelesen, dass die Rocker Arms sowieso gerne mal brechen sollen und auch im Auto wohl einer der Schwachstellen sind (auf der anderen Seite in dem Fall gut für mich - wären die Dinger stabiler gewesen hätte ich vielleicht doch einen größeren Schaden)

Bin also für jede Hilfe dankbar!

Grüße
Marc
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Der "inbound" Lenker ist doch eigentlich ein sehr stabiles Teil beim Mk2! Deswegen ist meine starke Befürchtung, daß am Rahmen über dessen Querlenker-Montagepunkte doch massive Kräfte eingeleitet wurden und so der "eine oder andere Millimeter" (oder Zentimeter :( ) in der Struktur verschwunden sein könnte. Zumindest sorgfältigste Messungen auf Umschlag sind imho unumgänglich und ich drücke jetzt schon mal Daumen, daß alles i.O. ist.

Meines Wissens nach ist beim Mk2 der obere Querlenker eine "echte" Sylva-Entwicklung, also auch keine Modifikation eines Donor-Teils. Der untere Querlenker ist wohl ein umgearbeitetes Escort-Mk2-Teil.

Das hatte m.W. auch der Mk3 nicht, trotz seines "Single Donor Designs".

Daß die Chevette-Teile aus dem Mk1, oder irgendwas aus der dritten Serie passt, (speziell von den Ausführungen mit außenliegenden Dämpferbeinen) wage ich mal zu bezweifeln (ohne es definitiv sagen zu können)!

Umbau auf Dreieckslenker wäre technisch vermutlich nicht schlecht, wenn die Rahmengeometrie dem nicht entgegen steht ,...
Hier mal die Teile, die Du da wohl im Kopf hast:
Bild

Nur sollte dann kein weiterer Crash mehr passieren, das triangulierte Teil dürfte erheblich steifen sein ...
Bezugsquellen dafür habe ich leider nicht.

HALT MAL!! Edith merkt gerade an:"Dat sieht aba märchwürdich aus ..."
Stabi1.jpg
Meinst Du etwa den Stabilisatorschenkel, der aus dem Quer- einen Dreieckslenker macht? Falls ja: Die unteren Querlenker sind umgearbeitete /verstellbare Teile evtl. vom Escort Mk1 0der Mk2 und der Stabi evtl. auch, obwohl die Knickstelle eher nach Hohlkörper aussieht, als nach Federstahl-Rundmaterial. ....Möglicherweise auch hier ein Sylva-Schweißteil?


HIER Zeichnung für den Escort Mk1
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MarcW
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Ja genau ich meine den Stabilisatorschenkel. Das ist wirklich nur sehr dünnes Hohlmaterial. Der Rest vom Rahmen, der Escort-Querlenker und auch die ganzen Aufnahmepunkte etc. scheinen nix abbekommen zu haben.
Über die "Sylva & Raw Kit Car Club"-facebook-gruppe habe ich nun rausbekommen, dass das ein Sylva Schweißteil ist.
Ich versuche mein Glück über MK Sportscars (die nun die Striker vertreiben).

Wenn nicht bleibt mir wohl nichts anderes übrig als das Teil anfertigen zu lassen bzw. gleich auf die Dreieckslenker umzubauen.

Grüße
Marc


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Moin Marc,
dann macht das mehr Sinn, irgendwie hatte ich mich auf den oberen Querlenker versteift und den hab ich als recht massives Teil in Erinnerung ...

Bei meinem Lotus Seven (S2) ist der Dreiekslenker oben aus dem Querlenker und dem Schenkel des 12mm-Stabilisators geschaffen. Der Stabilisator ist damit ein typisches "Colin-Chapman-Mehrfunktionsteil". Das Konzept wurde bei sehr vielen Kleinwagen für die unteren Lenker übernommen (z.B. VW Polo u.v.m.), hat sich bewährt und weist nur wenige Nachteile auf. Gleichwohl hat Caterham die Vorderachsquerlenker mit einem separaten Zusatzlenker zu echten Querlenkern aufgewertet und den Stabi auch etwas anders daran angelenkt, was dann spürbar Ruhe in den Vorderwagen brachte. Bemerkenswert ist die Nachrüstbarkeit ohne Rahmenarbeiten bei früheren Modellen an bereits vorhandenen Befestigungspunkten!

Allerdings stellt sich mir jetzt sofort die Frage, ob es sich beim geknickten Teil von der Funktion her überhaupt noch um einen Stabilisator handelt, der ja ein auf Verdrehung torsional beanspruchtes Bauteil ist, das beim einseitigen Einfedern die Federung auch einseitig verhärtet, beim gleichseitigen Einfedern dagegen "federungstechnisch" neutral bleibt.
Ein Stabi könnte dabei sowohl (wie bei Escort Mk1/Mk2) durchgehend sein, also u-förmig ausgebildet sein, als auch einseitig wirken (wie etwa bei deni frühen Ford Fiesta) ...
Ich vermute, ohne das genauer zu wissen, daß die Stabilisatorfunktion hier eventuell völlig fallengelassen wurde. Ein geübter Schweißer könnte dann das geknickte Rohr recht mühelos ersetzen. Schwieriger wird es, wenn es sich um ein durchgehendes Teil mit Stabilisatorfunktion handelt. Dann müßte man jemanden mit einer Rohrbiegemaschine (am besten CNC-gesteuerte Dornbiegemaschine) mit einer Nachfertigung beauftragen, was sich aber dann schwierig gestaltet, wenn das Material Federstahl sein sollte. Vielleich kann zum Material der Club auch auskunft geben.
Wie sind die Verhältnisse denn da bei Deinem Mk2? Der letzte Striker Mk2, an dem, bzw. dessen Motor ich schraubte, ist 3 oder 4 Jahre her und mein löcheriger "Brägen" hat die feineren Einzelheiten des Autos erfolgreich entsorgt / verdrängt ...
>Ist das geknickte Teil lediglich als Schubstrebe vorn angelenkt und links und rechts separat ausgeführt, oder durchgehend?


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Ich wollte wenigstens mal ein kurzes Update geben.

Das Teil habe ich nachgebaut. Ich würde sagen ist nun besser als das Original. Mit MK Sportscars war ich auch in Kontakt. Die haben wohl auch entsprechende Lehren mit denen sie das hätten nachbauen können. Nur wahrscheinlich wäre es dann die Saison nix mehr geworden :D
Eine Lehre habe ich mir auch gebaut, also falls jemand Bedarf hat gerne melden.

Kennt jemand zufällig eine gute Bezugsquelle für die Metallastic Buchsen? Die sollte ich mal bei Gelegenheit erneuern.
PXL_20240501_110639466 (1080p).jpg
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Sehr schön geworden! Hast Du Maße für die Buchsen? Das Kit-Car-Zeug ist ja i.d.R. irgendwas aus dem Bereich "Universal" ... ggf. leicht umgearbeitet, z.B. Innenhülse aufgebohrt, gekürzt, ... das ist selbst bei Lotus Seven so.

ALLE Teile der alten Buchsen aufheben. Im größten Notfall kann man PU-Buchsen auch selbst gießen, das haben wir mal gemacht und es funktionierte so gut, dass eine "Kleinserie" reißenden Absatz fand und bemerkenswert gute Dauereigenschaften zeigte.
In Oldtimer-Zeitschriften (Markt, Motor-Klassik) gab es Artikel dazu ..., wenn Du da was brauchen kannst, gib Laut.
Wir haben damals in der Erprobung allerdings schnell bemerkt, dass alle Kontaktflächen von Stahlhülsen mit dem PU-Gießmaterial erst vernünftig hielten, wenn wir sie vor dem Vergießen stark durch Sandstrahlen aufrauten. Das PU-Gießmaterial ist in Shore-Härten von etwa 50 bis 90 zu bekommen. In dem beabsichtigten Lastfall sollte 70 oder 80 ein guter Anfangswert für Versuche sein.

Etwas (zu) optimistisch waren die Zeitschriften bei den Trocknungszeiten Die propagierten "einige Tage" haben wir im Endeffekt auf etwa zwei Wochen ausgedehnt, dann wars gut!

Was wir nicht hingebracht haben, war die coole blaue Farbe kommerzieller Produkte, unsere Buchsen waren da farblich eher im Farbton "ranziges Gänseschmalz" gefüllt ... :shock:
:mrgreen:


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